Erneuerbare Energien auf dem Dach: selbst ernten lohnt sich

Inzwischen sind in Reinbek, Wohltort und Wentorf ca. 1.000 Solaranlagen installiert (Stand 2024). Das hat einen guten Grund: Sauberer Solarstrom lässt sich mit einer Solaranlage selbst günstiger produzieren, als vom Energieversorger einzukaufen.

 

Die Grafik zeigt die Entwicklung des Solarzubaus (in Stück Anlagen) der Jahre 2017-2023 im Netzbereich des e-Werks Sachsenwald vom Balkonsolarmodul bis zur Großanlage. 2023: ein absolutes Rekordjahr. 2024 folgten ebenfalls hohe Zubauzahlen, wie sich auch 2025 abzeichnet.

  • So. 13. Juli 2025, 14–16:30 Uhr

Die Erneuerbaren Energien haben sich in den letzten 20 Jahren rasant zu einer der wichtigsten Säulen im Energiesystem entwickelt. Der Einsatz einer Photovoltaik Solaranlage (Stromgewinnung) oder Solarthermieanlage (Wärmegewinnung) zum Eigenverbrauch lohnt sich finanziell. Das heißt: ich gebe langfristig weniger Geld für die Energie aus, wenn ich sie auf dem eigenen Dach produziere. Das ist ein wichtiger Aspekt. Besonders in einer Zeit hoher Energiepreise. Es wird deutlicher, dass es eine Bedeutung hat woher wir unsere Energie beziehen.


In der Region Sachsenwald ist eine Solaranlage gegenüber einer Mikrowindanlage für Einzelhäuser durch Bebauung und Abdeckung in den allermeisten Fällen die bessere Wahl. 76 % des Immobilienbestandes in Reinbek entfallen auf Einfamilienhäuser. Das stellt ein riesiges Potenzial für Erneuerbare Energien durch Solaranlagen dar.


Eine Bedingung sollte für eine Photovoltaik Solaranlage allerdings erfüllt sein: ein sonniger Standort nach Osten, Süden oder Westen ohne zu viele störende Schattenflächen.


Um eine erste Vorstellung zu geben: Eine Anlage, geeignet für eine 3-4 köpfige Familie, kostet heute (bestehend aus Solarmodulen auf dem Dach, einem Wechselrichter und einem Speicher mit entsprechenden Anschlüssen) inklusive kompletter Installation um die 16.000 Euro (Stand 2023). Ohne Speicher etwa die Hälfte.


Mit einer solchen Anlage lassen sich jährlich mehr als 5.000 kWh grüner Strom erzeugen. Ausgestattet mit einem Speicher können Sie ca. 70% Ihres erzeugten Stroms selbst verbrauchen. Ohne Speicher ca. 30%. Die Kilowattstunden, die Sie nicht nutzen speisen Sie direkt ins Netz und erhalten eine Vergütung dafür. Ergebnis: man kann Strom auf dem eigenen Dach für in etwa 18 Cent brutto erzeugen statt ihn aktuell (Stand 2023) für über 30 Cent vom Energieversorger einzukaufen. Und das über die komplette Laufzeit der Anlage – ohne Strompreiserhöhungen. Die Strompreise werden sich voraussichtlich auch in den nächsten Jahren weiter erhöhen. Der Betrachtungszeitraum für die Investition beträgt 20 Jahre, wobei die Anlage natürlich wesentlich länger Strom liefern kann und soll.


Einige Hersteller bieten inzwischen »Cloudlösungen« an, bei denen Ihnen die eingespeisten Kliowattstunden gutgeschrieben werden – und die Sie dann bei Bedarf abrufen können. Rein rechnerisch ist so eine Eigenstrom-Nutzung von 100% möglich.


Wesentliche Vorteile einer Solaranlage (Photovoltaik):


- Bereits heute erzeugen Sie Strom selbst günstiger
- Fossile Energieträger werden mittelfristig immer teurer, Sie entkoppeln sich von dieser Entwicklung
- Mit Solarstrom erzeugen Sie eigenen grünen Strom ohne Emissionen

- Mögliche Unterstützung einer Wärmepumpe
- Alternatives Finanzinvestment
- Aufwertung Ihrer Immobilie
- Sie leisten einen sehr wichtigen Beitrag für den Klimaschutz in der Region
- Sie verbessern Ihren eigenen ökologischen Fußabdruck
- Elekromobilität – die Tankstelle auf dem Dach ;-)

- Sicherheit: mit Notstromfunktion können Sie Ihren Strom auch nutzen, falls das Natz einmal ausfallen sollte


Balkonsolaranlagen

Eine steckerfertige Solaranlage, die auf dem Balkon, Dach oder im Garten aufgestellt werden kann, bietet eine sehr schöne Möglichkeit quer durch die Gesellschaft einfach in die Produktion von eigenem Solarstrom einzusteigen. Egal ob im Mietobjekt oder oder Eigenheim. Eine PV-Balkonanlage rechnet sich finanziell schnell und für das Klima sowieso.
Sie darf inzwischen bis zu einer Modulleistung von insgesamt 2000 Watt Peak (Wp) = 2 Kilowatt Peak (kWp) aufgestellt werden. Die Wechelrichterleistung kann maximal 800 Watt betragen. Das ist eine starke Erhöhung gegenüber dem, was in der Vergangenheit möglich war, eine gute Entwicklung. Mit 800 Watt Wechselrichterleistung ist der theoretisch mögliche Maximalertrag pro Stunde 800 Watt. Ein einzelnes Solarmodul hat in der Regel eine Leistung von ca. 400 W, bei der Maximalaufstellung von 2 kWp wären das 5 Solarmodule.
Die PV-Balkonanlage zeichnet sich durch Unkompliziertheit aus: Anlage aufstellen, Stecker in die Steckdose – fertig. Eine größere Anlage wird in der Regel vom Elektrobetrieb aufgestellt.
Eine einfache Anmeldung der Anlage im Marktstammdatenregister ist erforderlich – die ist kostenlos und schnell erledigt (www.marktstammdatenregister.de/MaStR).
Balkonsolaranlagen kann man heute praktisch in jedem Baumarkt erhalten, online sowieso. In Hamburg hilft unter anderem die Initiative Solisolar (www.solisolar-hamburg.de), die komplette Anlagen vermittelt und mit Wissen und Hilfe zur Seite steht. In der Regel wird eine Halterung für die Module benötigt. Solisolar hilft mit den passenden Trägersystemen für die eigene Anlage und Leitungslängen, die zu den eigenen Gegebenheiten vor Ort passen. Außerdem achtet man auf die Herkunft der Bestandteile, z.B. mit Solarmodulen von Meyer-Burger. Auch beim Transport aus Hamburg in unsere Region kann man sich gegenseitig helfen.

Solarthermieanlagen

Eine weitere Möglichkeit die Kraft der Sonne zu nutzen bieten Solarthermieanlagen. Hier wird die Wärme  für den Heizkreislauf und Warmwasserbereitung genutzt. Ebenfalls eine ausgereifte Technik. Die Installation einer neuen Anlage lohnt sich besonders, wenn auch die Heizungsanlage erneuert werden soll. Die benötigte Dachfläche ist relativ gering und auch die Kosten sind geringer als die einer Photovoltaikanlage. Praktisch jeder Heizungsbauer kann Ihnen auch eine Solarthermieanlage anbieten.