Wir haben inzwischen nicht mehr viel Zeit, um eine Begrenzung der weltweiten Erwärmung auf unter 2 °C zu erreichen. In den nächsten 10 bis 15 Jahren müssen sich unsere Emissionen auf allen
Gebieten extrem stark reduziert haben. Zur Zeit ist leider noch keine große Trendwende zu erkennen. Im Gegenteil. Allein das Bekenntnis zum Klimaschutz reicht nicht. Es muss gehandelt werden.
Aufforstung in großem Stil ist eine von vielen Wissenschaftlern empfohlene Möglichkeit der Menschheit ein klein wenig Zeit zum Wandel zu verschaffen. Denn jeder gepflanzte Baum hilft C02 zu
kompensieren. Ein globales Projekt. Doch was können wir regional tun?
Bäume kompensieren C02
Hier gilt ausnahmsweise: je mehr, desto besser. Wenn Sie die Gelegenheit haben Bäume zu pflanzen – nehmen Sie sie wahr. Sie können sich auch vielerorts an Baumpflanzaktionen beteiligen. Z. B.
1.000 Milliarden Bäume pflanzen. Genau das ist das erstaunliche Vorhaben der Bewegung:
Plant-For-The-Planet: STOP TALKING, START PLANTING
Das Ziel der Plant-for-the-Planet Akademien ist, Kinder und Jugendliche für die Klimaproblematik zu sensibilisieren und sie zu begeistern. Bis 2020 wollen Kinder in etwa 20.000 Akademien weltweit
eine Million „Botschafter für Klimagerechtigkeit“ ausbilden. Die Akademien sind als offizielle Maßnahme der UN-Dekade „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet und werden vom
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit empfohlen. Die Reinbeker Akademie wird unter anderem durch die Unterstützung der Sachsenwaldschule Gymnasium Reinbek und der Stadt
Reinbek ermöglicht.
Die Sachsenwaldschule hat diese Akademie in Zusammenarbeit mit der Stadt Reinbek und insbesondere der tatkräftigen Unterstützung der Mitarbeiter des städtischen Betriebshofes bei der Organisation
und Durchführung der Pflanzaktion sowie der Nachbarschaftsvereinigung des Krabbenkamps realisiert. Durch diese breite Beteiligung ist auch in Zukunft gesichert, dass die während der Akademie im
November 2016 gepflanzten Obstbäume im Krabbenkamp auch noch für die kommenden Generationen gepflegt werden, um einen dauerhaften Ertrag der Obstbäume zu gewährleisten. So wird die Idee, die
hinter der Aktion steckt, weitergetragen und weiter in der Öffentlichkeit gestreut, um dem Ziel eines verringerten CO2-Ausstoßes näher zu kommen.
Öffentliche Streuobstwiesen
Im Gebiet der Stadt Reinbek befinden sich inzwischen drei öffentliche Streuobstwiesen, die durch die Zusammenarbeit der BUND Ortsgruppe Reinbek/Wentorf und dem städtischen Betriebshof, durch das
Engagement der Plant-for-the-Planet Kinderakademie wiederum mit tatkräftiger Unterstützung der Mitarbeiter des städtischen Betriebshofs sowie durch die Eigeninitiative letzterer ins Leben
gerufen wurden. Streuobstwiesen sind Wiesen, auf denen verstreut Obstbäume stehen. Auf den öffentlichen Obstwiesen wachsen vor allem regionale Apfelsorten und Kirschen.
Diese Projekte wirken sich auf mehrfache Weise positiv aus: Die angepflanzten Bäume kompensieren CO2. Sie bieten Sie vielen Tierarten einen Lebensraum. Die Bäume werden nicht mit Pestiziden
behandelt. Die reifen Früchte können von Bürgern aus der Region selbst geerntet werden, da die Wiesen frei zugänglich sind. Ab Juli beginnt die Reifezeit der Kirschen und es kann mit der Ernte
begonnen werden. Die Äpfel folgen ab September. Für die Früchte fallen keine Transportkosten an. Und nebenbei sind die Bäume auch gerade in der Blütezeit im Mai und mit den wachsenden Früchten
eine Bereicherung des Stadtbildes.
Die Streuobstwiesen-Adressen in unserer Region:
Obst- und Gemüse selbst anbauen
Vor nicht allzu langer Zeit war es selbstverständlich im Garten Obst und Gemüse anzupflanzen, um den eigenen Bedarf (zumindest zum Teil) zu decken. Auch Hühner im eigenen Garten waren keine
Seltenheit. Ein guter Teil der Nahrung konnte so ohne Transportwege, ohne Einsatz von Chemikalien, ohne Verpackungsmüll direkt vor der eigenen Küche produziert werden. Dieses nachhaltige
Bewirtschaften nutzen leider viele Menschen nicht mehr. Bereits ein Balkon eignet sich dabei für verschiedene Pflanzen. Und schon ein kleiner Garten kann sehr ergiebig sein. Wenn Sie bei einer
Neuanpflanzung vor der Wahl Ziergewächs oder fruchttragende Pflanze stehen – entscheiden Sie sich für eine nützliche Lösung.
Bäume wie Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen oder Quitten eignen sich gut für den Garten. Ebenso Sträucher wie z.B. Stachelbeeren, Johannesberren, Brombeeren oder Flieder. Allen gemeinsam ist: sie
beanspruchen nur wenig Pflegearbeiten und bedeuten einen geringen Arbeitsaufwand. In unserer Region wachsen auch mehrjährige Erdbeeren gut. Sie können Möhren, Erbsen, Bohnen, Kartoffeln, Tomaten,
Kürbisse, Kräuter, Salate, Rharbaber und viele weitere Sorten pflanzen. Einen Komposthaufen anlegen, aus dem wieder wertvolle Erde entsteht und so einen nachhaltigen Kreislauf bilden. Sie müssen
nicht gleich Selbstversorger werden: eigenes Obst und Gemüse macht Spaß und lässt uns staunen, was wir so alles selbst produzieren können. Wir wohnen nicht in der Großstadt. Wir haben vielfach
den Vorteil eines Gartens – nutzen wir ihn für unseren Genuss und ganz einfach umsetzbare Nachhaltigkeit.
Links:
Zu Plant-for-the-Planet mehr erfahren auf der Website der Sachsenwaldschule:
http://www.sachsenwaldschule.de/plant-for-the-planet.html
Der Verein BUND bietet weitere Informationen rund um das Thema Streuobstwiesen an:
http://www.bund-sh.de/projekte/streuobstwiesen/
Informationen des NABU zum Thema Streuobst:
www.nabu.de/natur-und-landschaft/landnutzung/streuobst/
In Bergedorf gibt es ein „Urban Gardening“-Projekt: Die Bergedorfer Ortsgruppe der weltweiten „Transition“-Bewegung – frei übersetzt „Stadt im Wandel“ – hat die Patenschaft für die etwa 250
Quadratmeter große bezirkliche Fläche übernommen. Jeden Sonntag von 11 bis 13 Uhr treffen sich dort einige der knapp 20 Mitglieder starken Gruppe zum ökologischen Gemüsegärtnern. Mitstreiter sind
willkommen: machen Sie mit!
http://www.unser-bergedorf.de/region/ernaehrung/bergedorf-im-wandel