November 2018 | "Wir haben zu wenig Laufzettel" stellte Stefanie Dollen vom Organisationsteam des Repair-Café Reinbek schon 1 Stunde nach der Eröffnung etwas nervös fest. Die Menschen aus Reinbek und Umgebeung strömten in Scharen zu den ehrenamtlichen Reparaturhelfern.
Ihr Auftrag: an diesem Sonntag in 2,5 Stunden wieder schwächelnden Toastern, Staubsaugern, Spielzeugen, Hifigeräten, Küchenmaschienen oder auch hilfebedürftigen Textililen ein neues Leben
einhauchten.
Der Andrang war diesmal so groß, das sich fast durchgängig eine Schlange von bsi zu 3 Wartenden am Empfang bildete. Dort erhalten die Besucher eine kurze Einweisung in den Ablauf der
Veranstaltung und – ganz wichtig – eine Nummer mit der sie aufgerufen werden. Bei Nummer 39 waren die vorbereiteten Laufzettel dann tatsächlich zur Neige gegangen und es ging mit
handgeschriebenen Zetteln weiter. Mit den Laufzetteln werden auch Erfolg und Misserfolg der Veranstaltung erfasst. Am Ende dieses Nachmittags verzeichente Rolf Eichhorst, der Initiator der
Treffen, "spektakuläre 60 Reparaturwünsche, ein absoluter Rekord". Dass die Besucher trotzdem oft nicht lange warten mussten, lag an der mittlerweile eingespietlen Organisation und der diesmal
sehr guten Besetzung der Gruppe mit insgesamt 11 Reparateuren und 3 Organisationshelfern. "30 Reparaturen gelangen sofort, einige mussten vertagt werden und nur rund 20 Versuche scheiterten."
resummierte Rolf Eichhorst. Manchmal fehlten Bauteile, oder der Zugang ins Innere von verschweißten statt verschraubten Geräten. Aber auch in solchen Fällen gehen die Besucher in der Regel
zufrieden und mit dem Gefühl nach Hause, Ihr Lieblingsstück nun guten Gewissens entsorgen zu können.
"Hier ist ja richtig was los", staunte auch Uschi Rösler vom Mehrgenerationhaus in Geesthacht. Sie will dort am Sonntag, den 18.11. von 15.00 bis 17.00 Uhr das erste Geesthachter Repair Café
veranstalten. Sie schaute den Reinbeker "Profis" über die Schulter und war dankbar für Tipps und Anregungen, um auch die Premiere im Nachbarort zu einem Erfolg werden zu lassen. Das Reinbeker
Team freut sich indes über die neue Anlaufstelle, insbesondere für die Besucher, die erst noch Ersatzteile beschaffen müssen. "Sie müssen dann nicht 8 Wochen warten, bis wir wieder öffnen,
sondern können im Nachbarort Hilfe finden" so Rolf Eichhorst. "Und der heutige Erfolg zeigt doch, dass die Idee immer mehr Freunde findet". Wer mehr zu der Reparaturinitiative erfahren möchte,
kann dies auf dem Reinbeker Lichterfest am 30.11.2018 am Info-Stand der Klimaschutzinitative Sachsenwald. Diese Bürgerinitiative richtet das Reinbeker Repair Café seit 3 Jahren aus und informiert
dort auch über viele weitere Mitmachprojekte zu den Themen Ressourcenschonung, neue Mobilität und Klimaschutz.