DER REINBEKER, 29. April 2019

Grünflächen, Streuobstwiesen, Recyclingpapier: Reinbek macht ernst mit Klimaschutz

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Darüber hinaus habe sie Gespräche mit dem Kulturzentrum im Schloss geführt, um den kommenden Weihnachtsmarkt umweltfreundlicher zu gestalten. Ferner habe sie Umweltbildung durch Kurse und Veranstaltungen mit der Volkshochschule Sachsenwald und dem BUND initiiert.

Auch innerhalb der Verwaltung werde Klimaschutz umgesetzt. Ihr Anliegen, dass Verwaltungsmitar-beiter umweltfreundlich zur Arbeit kommen und wieder nach Haus fahren sei auf so viel Interesse gestoßen, dass man den Mitarbei-tern wahrscheinlich das HVV-Profi-Ticket wird anbieten können. Intern sei auch die nachhaltige Beschaffung ein riesiges Thema.

Die Visitenkarten werden jetzt zu 100 Prozent aus Recyclingpapier erstellt«, teilte Piechulek mit. »Das klingt wie nichts. Aber damit wer-den schon bis zu 60 Prozent an Wasser und Holz gespart«, fügte sie hinzu. Die Drucker würden nun auch vollständig auf Recyc-lingpapier umgestellt. Ausnahme seien nur die »ganz großen Drucker«, die mit diesem Papier nicht arbeiten könnten. Zur internen Kommunikation gebe es darüber hinaus den »Klima-Newsletter«, aus dem die Mitarbeiter des Rathauses entnehmen könnten, was aktuell im Klimaschutz geschehe. So gerate der Klimaschutz auch bei allen Verwaltungsmitarbeitern ins Bewusstsein.
 
Damit das auch bei den Bürgern gelinge, werde zu allererst die Internetseite der Stadt in Kürze umgestaltet. Dazu gebe es ab Juli den neuen Unterpunkt »Unsere Umwelt«. Darin würden dann Infos zum Klimaschutz gebündelt. Zudem sei ein Plakatwettbewerb für Schüler zusammen mit der Klimaschutzinitiative Sachsenwald auf die Beine gestellt worden. Schüler sind eingeladen, ihre Ideen als ‚Klimahelden‘ für eine lebenswerte Zukunft in Reinbek und auf der ganzen Welt zu malen. Dadurch gerät das Thema ‚Klimaschutz‘ auch in das Bewusstsein der Eltern«, so Piechulek. Der bisher größte Erfolg sei aber die Gründung des Runden Tisches »Gemeinsam für Natur« mit der Verwaltungs-Abteilung Umwelt und Klimaschutz«, dem Betriebshof, dem BUND und der Klimaschutzinitiative Sachsenwald. Durch diesen Runden Tisch seien bereits Bepflanzungen von städtischen Flächen angestoßen worden, beispielsweise Wildblumenflächen.

Uwe Sturm von der Klimaschutzinitiative erklärte, dass man ein Kataster erstellen wolle, was auf Basis der aktuellen Daten und aktuellen Systeme der Verwaltung benutzt werde. Dadurch gewinne man einen aktuellen Überblick über Grünflächen und Streuobst-wiesen im Stadtgebiet. »Am Naturschutzgebiet zur Bille runter hat die Stadt beispielsweise im ver-gangenen Herbst 22 Obstbäume gepflanzt«, so Sturm. Man habe dann im Runden Tisch angedacht, davor noch eine Grünfläche zu set-zen. Diese Idee sei nun umgesetzt.

»Das Areal hat geschätzt eine Fläche von anderthalb Tausend Quadratmeter, das wird wunderschön.« Zwischen Mühlenredder und Täbyplatz gebe es weiteren Platz für potentielle Grünflächen.

»Da setzen wir im Moment sehr auf das Thema ‚Patenschaften durch Bürger‘«, erklärte Sturm. Auch am Krabbenkamp gebe es noch eine Fläche, die mit Hilfe von Patenschaften begrünt werden könne. »Das spannendste Projekt für mich war an der Finkenkoppel in Ohe, da hat die Stadt auch 22 Obstbäume gepflanzt mit einer Reihe weiterer Laubbäume.« Insgesamt seien dort auch rund 1000 Quadratmeter bepflanzt worden. Das neueste Projekt befinde sich in Büchsenschinken auf zwei Ausgleichsflächen, die die Stadt übernommen habe. Wenn im Herbst eingesät werde, habe die Stadt rund 25.000 Quadratmeter an zusätzlichen Grünflächen gewonnen. Sturm: »Was also Bepflanzungen angeht, hat sich im vergangenen Jahr eine ganze Menge getan.«
Kerstin Völling

 

Projekt Streuobstwiese Ohe