Reinbek bekommt zum 1. Oktober eine Klimaschutzmanagerin

Im weiteren Verlauf der Sitzung sprachen sich die Lokalpolitiker für eine bessere Gestaltung von Schul- und Radwegen aus. Auf Antrag der SPD-Fraktion soll der Bürgermeister prüfen, durch welche Maßnahmen an Kreuzungen im Stadtgebiet Reinbeks Fußgänger und Radfahrer besser geschützt werden können. »Durch Verzögerung von Ampelphasen ist es beispielsweise möglich, dass Lkw-Fahrer kreuzende Radfahrer schneller und eindeutiger erkennen können«, schlug Volker Müller (SPD) vor. Auch die Einrichtung gesonderter Grünphasen für Fußgänger und Radfahrer seien denkbar. Eine einhellige Zustimmung der Ausschussmitglieder fand ebenfalls der Ergänzungsantrag der Grünen. Sie forderten zeitnahe Maßnahmen zur Schulwegsicherung im Querungsbereich Wohltorfer Straße/Bernhard-Ihnen-Straße. Vom Ausschuss gleichermaßen begrüßt wie von Bürgermeister Warmer wurde der FDP-Antrag, die Planungskosten für eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität und nachhaltigen Entwässerung im Bereich Wildkoppel (Brunnen und Spielplatz) zu ermitteln. Das Areal Wildkoppel ist schon seit Jahren von Wildwuchs und regelmäßigen Überflutungen gekennzeichnet. Warmer: »Wir wissen noch nicht eindeutig, wo das Wasser herkommt. Doch in Zusammenhang mit diesem Antrag sehe ich eine Möglichkeit, das mal zu ermitteln, damit wir dieses Areal endlich verbessern können.« Schließlich fand der SPD-Antrag eine deutliche Mehrheit, der die Planung und Aussaat von Blühflächen im Stadtgebiet für das Frühjahr 2019 forderte. »Das ist ein Muss, um die Artenvielfalt zu erhalten!“« mahnte Dr. Andreas Fleischer (SPD). Uwe Sturm von der Klimaschutzinitiative Reinbek stellte einige in Betracht kommende Flächen für Wildblumenwiesen vor.

Die Grünen beantragten, die Planung des BUND und der Klimaschutzinitiative als Grundlage für die Umsetzung des SPD-Antrages zu nehmen, was auf positive Resonanz im Ausschuss sties. Volker Müller (SPD) machte noch darauf aufmerksam, dass es für diese Aktion Fördermittel vom Land geben könnte und die Stadt dieses Geld daher beantragen sollte. Alle angenommenen Antrage gehen nun als Empfehlung an die Stadtverordneten. Für reichlich Diskussion im Ausschuss sorgte ein FDP-Antrag, den die FDP-Stadtverordnete Anita Piletzky dann doch wieder zurückzog: Ihre Fraktion hatte beantragt, durch die Verwaltung eine verkehrliche Anbindung des Recyclinghofes der Abfallwirtschaft Schleswig-Holstein (AWSH) von Westen her zu prüfen. Dabei zeigte sich, dass die Sozialdemokraten die Standortfrage des Recyclinghofes als noch nicht beendet ansehen: ≫Wir sprechen uns nach wie vor dafür aus, den Recyclinghof auf das Gelände der Alten Stadtgärtnerei zu verlegen≪, sagte Volker Müller. Nicht bei allen Ausschussmitgliedern fand er dafür Unterstützung. Jedoch war man sich letztendlich einig, den Prüfungsprozess der Verwaltung, der noch nicht abgeschlossen ist, erst einmal abzuwarten und insbesondere die Stellungnahme des AWSH- Geschäftsführers Dennis Kissel abzuwarten, der sich zu diesem Thema noch einmal offiziell erklären wollte. Die FDP will ihren Antrag dann noch einmal stellen.
Kerstin Völling